Infografiken in Zeitungen und Zeitschriften, Weg weisende Piktogramme, vielschichtige technische Zeichnungen, Pläne, Comics, Figuren: Grafik im Allgemeinen ist fester Bestandteil unseres Alltages geworden. Und zwar ohne, dass wir dies bewusst wahrnehmen, und – was schlimmer ist – ohne, dass wir dies zu schätzen und gebührend zu würdigen wissen.
Meistens fallen uns die positiven Aspekte des Grafikdesigns kaum auf. Wir nehmen sie mit einer gewissen abnickenden Automatik wahr wie eine Selbstverständlichkeit. Spannender wird es da schon, wenn es etwas zu meckern gibt. Über den Stadtplan, in dem etwas fehlt oder viel zu klein eingezeichnet ist, über das Schild, das mehr verschleiert als erklärt, oder die technische Zeichnung, die durch lediglich spärliche Beschriftung fast wertlos erscheint.
Ich erstelle nur sehr selten Grafiken. Aber ich kann auch beispielsweise Stadtpläne zeichnen und weiß deshalb, wie schwierig es ist, alle Bestandteile einer Grafik so miteinander zu kombinieren, dass im Ergebnis verschiedenste Dinge unter einen Hut passen. Und auch hier gilt es, die Gratwanderung im Hinterkopf zu behalten: Denn, was für die eine verständlich sein mag, kann für den anderen einen kleinen Minderwertigkeitskomplex auslösen. Schnell läuft man Gefahr, zu viel oder auch zu wenig zu erklären. Was auf den ersten Blick simpel aussieht, wird bisweilen allein dadurch höllisch kompliziert, dass eine Zeichnung für alle (unterschiedlichen) Menschen verständlich sein muss. Und zunächst egal, ob jung oder alt, klug oder doof.
Glaubt mir bitte: Jede DesignerIn, die ihren Beruf liebt, gibt sich alle Mühe bei ihrer Arbeit. Und doch ist es im Ergebnis häufig so, dass sie es nicht allen recht machen kann. Wenn du gerade mal zu den »Geschädigten« gehörst: Nicht verzagen, der nächste Stadtplan erklärt sich für DICH vielleicht wie von selbst.