Ich komme mit dem Bus aus Albufeira in Portimão an und schlendere gemächlich am Rio Arade entlang. An der Promenade liegen Cafés und Restaurants, so dass man weder verhungern noch verdursten muss. An kleinen Ständen werden Bootstouren angeboten. Irgendwann werde ich die Flussfahrt nach Silves mal machen. Daran denke ich jedes Mal, wenn ich in Portimão bin. Nun kann ich die drei Brücken erkennnen und bis nach Ferragudo gucken, dem kleinen Badeort auf der anderen Seite des Rio Arade.
Ich muss gestehen, dass ich mit Portimão nie so richtig warm geworden bin. Es gibt nichts, was ich als unangenehm empfinde. Aber es gibt auch nichts, was mich wirklich begeistert. Alles ist durchschnittlich schön oder nicht ganz so schön, je nach dem, durch welche Brille man es betrachtet. Dieses Gefühl habe ich auch beim Anblick des Rathauses und beim Schlendern durch die Fußgängerzone. In den Schaufenstern der Geschäfte werden die angebotenen Waren liebevoll präsentiert. Das lädt Interessierte zum Shoppen ein. Auch in den Vitrinen der Pastelarias stapeln sich viele Köstlichkeiten, die zum Probieren auffordern.
Doch Portimão will vielleicht auch nicht das attraktive Zentrum sein. Viele BesucherInnen wohnen ohnehin in Ferragudo oder in einem Hotel in der Nähe der Badestrände. Sie tummeln sich tagsüber an den Stränden, genießen das Baden im Meer und kommen dann am Nachmittag zum Bummeln ins Stadtzentrum oder auch zum Essen. Ohne große Erwartungen wird Portimão quasi zum Mittel für den Zweck.
Vielleicht sind die wirklich interessanten Plätze in Portimão auch nicht so einfach auf den ersten oder zweiten Blick zu entdecken. Es gibt ja diese Städte, denen man durch die Beschränktheit der eigenen Wahrnehmung Unrecht tut, und dies erst merkt, wenn man Menschen kennenlernt, die in der Stadt leben und die einen an die Hand nehmen und zu faszinierenden Orten führen.
Ja, so etwas gibt es. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob dies auf Portimão zutrifft…