Principe Real: Hier tobt das Leben

Ich habe diese übersichtliche Anlage in mein Herz geschlossen und dort etliche Stunden verbracht. Lesen, beobachten und am portugiesischen Leben teilnehmen: Das macht nicht nur Spaß, sondern schafft auch ein wenig Nähe zu den Lisboetas, wie die BewohnerInnen der Stadt so liebevoll genannt werden. Wer Ruhe will, ist hier verkehrt! Hier bellen Hunde, spielen etliche Kinder auf dem kleinen Spielplatz oder fahren auf Rollschuhen durch den Park. Und manchmal drehen GärtnerInnen mit ihren Rasenmähern nicht enden wollende Runden. Allesamt sympathische Menschen, die ihre Arbeit mit viel Hingabe verrichten. Mich hat besonders ein Gärtner beeindruckt, der alle anfallenden Arbeiten mit großer Inbrunst und Konzentration erledigt hat. Ich mag einfach Menschen, deren Herz ich spüren kann, die leidenschaftlich und mit großer Sorgfalt agieren, um die existierenden Dinge zu erhalten oder zu verschönern.

Wenn du den gigantischen Baum siehst, der von einem Metallgeflecht geführt wird, wird es dir vielleicht so ähnlich gehen wie mir: Du kommst aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dieser Baum sieht nicht nur spektakulär aus, er ist in den heißen Sommermonaten auch für viele Menschen ein zuverlässiger Schattenspender.

Natürlich gibt es hier auch einen Kiosk für Kaffee und Snacks. Und auch ein kleines Lokal, in dem du unter Bäumen sitzend warme Gerichte essen kannst. Die Qualität der Speisen ist bei meinen wenigen Besuchen unterschiedlich, aber immer im erträglichen Rahmen.

Ich muss noch die alten Männer an den quadratischen Tischen neben dem Spielplatz erwähnen. Sie treffen sich dort regelmäßig zum Karten- oder Dominospielen. Gerade wenn einige Tische besetzt sind, geht es bisweilen hoch her. Und wehe, einer macht (vermeintlich) einen Fehler: Der kann sich eine lautstarke Schimpf- und Lästertirade anhören. Zum Glück ist der kleine Streit schnell wieder vergessen. Schließlich will man ja auch morgen noch Karten zocken. Und irgendwann dämmert auch dem größten Streithammel, dass niemand seiner Mitspieler mit Absicht einen Fehler macht. Wenn es denn überhaupt einer war...

In dem Wassermuseum war ich merkwürdigerweise nie. Vielleicht hole ich einen Besuch im nächsten Jahr nach…